Kunstinteressiert bin ich schon seit meiner Jugendzeit, habe aber erst in den 90er Jahren selbst mit der Malerei begonnen.
Nach anfänglichem Experimentieren mit Aquarell- und Ölfarben, wobei anfangs Stillleben und Portraits im Vordergrund standen, entdeckte ich das Medium Acryl für mich und setze mich seither mit seinen vielfältigen Möglichkeiten auseinander. Die kurzen Trocknungszeiten, sowie die gute Mischbarkeit mit anderen Materialien, wie etwa Sand, Kreiden, Marmormehl, verschiedene Kalke, Gips etc. kommen mir bei meiner Arbeitsweise hier sehr entgegen.
Sehr spannend für mich: der Einsatz von eigentlich mit Acryl unverträglichen Materialien. Ölfarbe, Wachse, Alkohole, Schellack oder Silikonöl, die in Spannung zueinander reagieren, unterbrechen immer wieder den Malprozess und erfordern einen ganz neuen Ansatz. Die Verbindung von Farbe, Form und Struktur, wobei Flächen zu Schichten auf- und wieder abgebaut werden, um einen Farbraum einzunehmen oder wieder freizugeben, das macht für mich die unglaubliche Faszination dieses Arbeitens aus.
Der Beginn eines neuen Werkes gleicht einer Reise. Das eigentliche Ziel ist bekannt, die grobe Route festgelegt, und doch weiche ich oftmals gewollt oder ungewollt von der direkten Streckenführung ab, kann die dabei neu gewonnen Eindrücke mitnehmen und direkt verarbeiten.
Durch den fortlaufenden Prozess des Auf- und Abbaus von Farb- und Materialschichten soll genau der Punkt des Schaffens erreicht und festgehalten werden, an dem der Betrachter sich angeregt fühlt, in einen Dialog mit dem Werk einzusteigen.